Wer von Richtung Ulm nach Biberach an der Riss fahren möchte, muss sich rund 40 Kilometer in südlicher Richtung halten. Ist die Anfahrtsroute von Memmingen ist die allgemeine Richtung nach Westen, auch hier beträgt die Distanz etwa 40 Kilometer. Erst mal angekommen in Biberach an der Riss, trifft der Besucher eine wunderschöne Kleinstadt an, die unter dem parteilosen Oberbürgermeister Norbert Zeidler den Besuchern Biberach mit all seinen Vorzügen präsentieren möchte. Auch potentielle Zuzügler sind gerne gesehen. Die Kleinstadt bemüht sich die bestenmöglichen Voraussetzungen für einen attraktiven Wohnort zu schaffen.Angebot anfordern
Die Stadtverwaltung legt grossen Wert auf Bürgernähe, Klimaschutz und Umwelt sind ein Thema das ernst genommen wird. Insgesamt präsentiert sich Biberach auf einer Fläche von 72.16 Quadratkilometer mit einer Bevölkerungsdichte von 447 Einwohnern auf einen Quadratkilometer sehr aufgeschlossen. Ein Paradebeispiel wie es gelingen kann, den „Spagat“ zwischen Industrie, Gewerbe und einem angenehmen Wohnort in Einklang zu bringen. Die heutige Einwohnerzahl liegt bei etwa 33000 Einwohnern.
Um einen attraktiven Wohnort bieten zu können ist es die Aufgabe der Stadtverwaltung, zusammen mit der Industrie und den Kleinunternehmern sichere Arbeitsplätze zu schaffen. Biberach ist mit seinen Nachbargemeinden Ummendorf, Mittelbiberach, Warthausen und auch Ochsenhausen im innerdeutschen Vergleich recht gut aufgestellt. Einige Firmen haben 88400 Biberach als Wirtschaftsstandort gewählt. Nicht zuletzt die weltbekannte Liebherr, die sich auf Antriebstechnik und Turmkräne spezialisiert hat. Liebherr beschäftigt rund 2200 Fachleute. Mit 5620 Angestellten und etwa 260 Lehrlingen ist das Pharmaunternehen Boehringer lokal der grösste Arbeitgeber.
Mit der ansteigenden Wirtschaft in Biberach und Umgebung ist im gleichen Umfang auch die Werbetechnik gefragt. Es braucht Fachfirmen die pfiffige Werbung anbieten können. Gefragt sind auch Leuchtmittelreklamen so wie Leuchtschriften in allen erdenklichen Varianten. Viele Firmen die sich national oder gar international bereits etabliert haben sind auf das Können der Biberacher Werbetechniker angewiesen.
Der Beruf Werbetechniker ist ausgesprochen vielfältig. So gut wie alles, was im Zusammenhang mit Werbung steht wird durch erfahrene Werbetechniker aus Ravensburg realisiert. Die unterschiedlichsten Materialien wie zum Beispiel Glas, Aluminium unterschiedliche Kunststoffe, Klebefolien und vieles andere kommt zum
Einsatz. Die fertigen Produkte sind dann z.B. Fahrzeugbeschriftung oder auch Schaufenstern. Werbetechniker sind gefragt wenn es um den Messebau geht. Hinweisschilder sind immer gefragt, aber auch Schilder die zur Orientierung beitragen braucht es immer. Kreativität, handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und nicht zuletzt der Umgang von computergesteuerten Maschinen sind Voraussetzung um die unterschiedlichsten Kundenwünsche befriedigen zu können.
Eine abgeschlossene Volksschule ist die minimalste Voraussetzung diesen Beruf erlernen zu können. Wer natürlich bereits Kurse in Gestaltung nachweisen kann wird bei einer Bewerbung für einen Ausbildungsplatz sicherlich die besseren Karten haben. Auch das soziale Verhalten ist ein Punkt der bei Bewerbungen berücksichtigt wird. „Eigenbrötler“ taugen nicht für diesen Beruf. Ein Werbetechniker muss zwangsweise mit vielen andern Handwerkern zusammen arbeiten können, so zum Beispiel mit Elektrikern, wenn es darum geht eine Leuchtreklame so zu konstruieren das die Anschlüsse für die Energieversorgung dann auch am richtigen Ort sind. Ist man erst mal ausgelernt und im Berufsleben, stehen Besprechungen mit Bauherrn, Architekten und auch privaten Auftraggebern an. Verhandlungsgeschick so wie eine Kommunikation auf höherer Ebene ist ein MUSS um dem Kunden machbare, zufriedenstellende Lösungen anbieten zu können. Wer dann irgendwann mal den Sprung in die Selbständigkeit schaffen möchte ist gute beraten, sich kaufmännisch zu bilden um die neugegründete Firma nicht gleich sofort in den Ruin zu wirtschaften.
Freude am zukünftigen Beruf und etwas Durchhaltewillen sind natürlich Bedingung um die vierjährige Lehrzeit absolvieren zu können. So muss in den ersten 2 Jahren zusätzlich pro Woche zwei Tage die Schulbank gedückt werden. In dem Berufsfachschulunterricht wir den Lehrlingen das theoretische Grundwissen, aber auch Materialkunde vermittelt. Die zweiten 2 Jahre können dann mit etwas weniger Schulstress angegangen werden. Mit einer Reduktion des Berufsfachschulunterrichtes auf einen Tag die Woche wird dann der Focus auf die praktische Ausbildung gelenkt.
Junge Leute, die sich für diesen Beruf interessieren, sollten wenn möglich in den langen Schulferien versuchen eine Schnupperlehre in einem Atelier für Werbetechnik machen zu können. Nach drei vier Wochen Einblick in diesen Job kann eher abgeschätzt werden ob es sich um die richtige Berufswahl handelt oder halt auch nicht. Auch der Betriebsinhaber kann erste Rückschlüsse ziehen, ob es erfolgversprechend ist den Schnupperlehrling nach der Schulzeit in ein Lehrverhältnis zu übernehmen.
Nach einem bestandenen Lehrabschluss muss aber noch lange nicht Schluss sein. Fachverbände und weiterbildende Fachschulen/Fachhochschulen bieten eine Menge an Weiterbildungsmöglichkeiten. Es besteht auch die Option sich in einer Fachrichtung zu spezialisieren. Diplome können erworben werden, zum Beispiel Farbdesigner/in oder auch kann die höhere Fachprüfung zum diplomierten Werbetechniker/in angestrebt werden. Solche Diplome sind natürlich hilfreich wenn es darum geht, sich ein „Rosinchen“ unter den Jobangeboten zu sichern.
Nach einigen Jahren erfolgreicher Berufspraxis kann natürlich auch über eine Selbständigkeit nachgedacht werden. Hier liegt die Messlatte nochmals um einiges höher. Nach dem Motto: Gut ist nicht gut genug, muss man schon von sich überzeugt sein, besser wie die grosse Masse zu sein. Nur Top-Fachleuten gelingt es als Newcomer gleich Fuss fassen zu können. Nebst fachlicher Kompetenz ist auch ein fundiertes betriebswirtschaftliches Wissen zwingend nötig. Besonders in den Anfängen muss von der ersten Offerte und Kalkulation bis hin zur Nachkalkulation und der Buchhaltung alles selbst erledigt werden. Wer auf einen finanziell potenten Vater zurückgreifen kann der den Start mitfinanziert ist gut bedient. Andere die den Start selbst oder mit Bankkrediten finanzieren müssen haben keinen leichten Einstieg. Ein Atelier für Werbetechnik einzurichten geht ganz schön ans Eingemachte. Nur moderne Werkzeuge erlauben es effizient zu arbeiten was Bedingung ist um mit den Preisen der Konkurrenz mithalten zu können. Räumlichkeiten müssen angemietet werden, die aber auch nicht zu weit ausserhalb sein dürfen um sich lange Anfahrtswege zur Kundschaft ersparen zu können. Zeit ist Geld.
Eine andere Option ist, sich als Junior-Partner bei einem bereits etablierten Betrieb einzukaufen falls sich dazu eine Gelegenheit bietet. Nicht selten wird auch der Weg gegangen, mit eher kleineren Aufträgen die in der Freizeit ausgeführt werden, sich schon mal einen ersten Kundenstamm zu erarbeiten. Wenn die Aufträge dann nach und nach mehr werden und eine gute Auslastung abzusehen ist kann ernsthaft über die Machbarkeit einer Selbständigkeit nachgedacht werden.
Fact ist: Der Beruf des Werbetechnikers hat sehr viele Facetten mit aussergewöhnlich vielen Entwicklungsmöglichkeiten. Ein Beruf voller Abwechslung. Mal wird im heimischen Atelier gearbeitet mal direkt beim Kunden Vorort.
Gute Werbetechniker sind immer gefragt oft gar gesucht. In Biberach an der Riess genauso, wie im grossen Rest der Welt.
Stillstand bedeutet Rückschritt. Auch in der Werbetechnik gibt es laufend Neuigkeiten die von den innovativen Ateliers gerne gesehen sind und wenn es erfolgversprechend ist, auch umgesetzt werden. Marktbeobachtung, Trends zu erkennen gehört auch zu den Aufgaben guter Werbetechniker. Nur die Besten schaffen den Balanceakt zwischen Theorie, Kunst und technischer Machbarkeit. Gelegentlich gibt es Ausschreibungen und Wettbewerbe bei denen die Besten der Branche ihrem Können und ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Als Belohnung winken dann tolle prestigeträchtige Aufträge oder auch Auszeichnungen.